Verfassungstaler

Verfassungstaler – Geschichtsmünze

Die Verfassungstaler bezeichnen Geschichtsmünzen, die anlässlich einer neuen Verfassung geprägt wurden. Dazu gehören die im 19. Jahrhundert geprägten:

1. Der bayerische Konventionstaler auf die Einführung der Verfassung von 1818. Die Vorderseite der Münze zeigt den Kopf Maximilians I. von Bayern und die Rückseite den kubischen Verfassungsstein mit der Inschrift “CHARTA MAGNA BAVARIAE”. Aufgrund seiner eigenartig gestalteten Rückseite wird dieser Taler auch als Freimaurermünze bezeichnet.

2. Der sächsische Speziestaler auf die Einführung der Verfassung von 1831. Hier zeigt die Vorderseite der Münze die Köpfe von König Anton von Sachsen und Friedrich August und die Rückseite die symbolische Verfassungsrolle mit der Aufschrift: AM 4. SEPT.1831.

3. Der bayerische Vereinsdoppeltaler, der 1848 unter Maximilian II. auf die neue Verfassung geprägt wurde. Auf der Vorderseite der Münze ist das Kopfbild Maximilians II. zu sehen und auf der Rückseite die Bavaria mit dem Löwen neben einem Pfeiler stehend, auf dem die Verfassungsrolle mit der Inschrift “VERFASSUNG” liegt.

Vergoldungsspuren

Vergoldungsspuren – Restspuren beim “entgolden” einer Münze

Wurden Münzen vergoldet, lassen sie sich nur schwer in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Beim Entgolden bleiben, wenn auch vorerst unsichtbar, auf der Münzoberfläche Goldreste zurück. Durch chemische Reaktionen oder auch beim Reinigen der Münze kommt dann ein Goldschimmer zum Vorschein, der eine Wertminderung zur Folge hat.

Victoriatus

Victoriatus – Römische Silbermünze

Der Victoriatus ist eine römische Silbermünze zur Zeit der Republik, die ca. 209 v. Chr., noch vor den Denaren, geprägt wurde. Die Bezeichnung stammt von dem Münzbild der Rückseite, das stets eine Victoria zeigt, die ein Siegesmahl schmückt.

Vierschlagpfennig

Vierschlagpfennig – Münze aus einem quadratischen Schrötling

Der Vierschlagpfennig ist eine mittelalterliche Münze, die nicht auf runden Schrötlingen geprägt wurde. Um den Aufwand zu vermeiden, den beim Ausstanzen entstehenden “Abfall” wieder einzuschmelzen, wurden die Münzen aus, mit der Schere geschnittenen, quadratischen Schrötlingen geprägt. Damit der Pfennig keine spitzen Kanten hat, wurden die vier Ecken mit dem Hammer “abgerundet”. In der Mitte der Münze entstand so das Quadratum supercusum, das die ursprüngliche Dicke hatte, an den Seiten jedoch war das Metall wesentlich dünner. Das Münzmotiv prägte sich jedoch nur in der Mitte, da die Ränder so dünn waren, dass die Stempel sie nicht mehr erfassen konnten. Nachdem im 15. u. 16. Jahrhundert dann Geräte vorhanden waren, die das Ausstanzen runder Schrötlinge wirtschaftlich ermöglichten, verschwanden die Vierschlagpfennige.

Vikariatsmünzen

Vikariatsmünzen – Sächsische und pfälzische Münzen

Die Kurfürsten der Pfalz (für Süddeutschland) und von Sachsen (für Norddeutschland) waren nach dem Tod des Kaisers bis zur Krönung des Nächsten die kaiserlichen Vikare. Aus diesem Anlass ließen sie zur Erinnerung Münzen prägen, bei denen es sich meist um Dukaten, Taler oder Halbtaler handelte, wobei es in Sachsen aber auch kleinere Werte (1/12 Taler) gab. Die letzten Vikariatsmünzen wurden 1792, nach dem Tod Kaiser Leopolds II. geprägt.