Beckersche Fälschungen

Beckersche Fälschungen – benannt nach Carl Wilhelm Becker

Carl Wilhelm Becker (1772 bis 1830) war einer der größten und genialsten Münzfälscher. Mit großer Geschicklichkeit stellte er Fälschungen seltener antiker, mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen her. Daneben erfand er antike Fantasiegepräge, deren Stempel er alle selbst schnitt. Als Rohlinge verwendete er billige oder abgegriffene Originale und vermischte somit falsches und echtes Gepräge. Durch eine spezielle Behandlung verlieh Becker seinen Münzen ein antikes Aussehen. Er wurde wegen seines Kunstverständnisses und als Münzkenner von zahlreichen zeitgenössischen Sammlern, darunter auch Goethe, geschätzt. Auch Fürst Carl von Isenburg war von Becker sehr angetan, stellte ihn als Bibliothekar ein und verlieh ihm den Titel eines Hofrates. Seit 1826 trat Becker offiziell als Nachahmer von Münzen auf und betonte stets, dass er nur preiswertes Studienmaterial für Museen und Sammler liefern wollte. Die Beckerschen Fälschungen stellen heute ein eigenes Sammelgebiet dar und sind genauso gesucht und teuer wie deren Originale.