Pelikantaler

Pelikantaler – Schaumünze des Herzogs Heinrich Julius

Als Pelikantaler wird eine 1599 unter Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel geprägte Schaumünze bezeichnet. Der Taler zeigt auf der Rückseite einen Pelikan, der seine Jungen mit dem eigenen Blut aus seiner aufgepickten Brust füttert sowie die Umschrift “PRO PATRIA CONSUMOR” (Für das Vaterland verzehre ich mich). Dieses Münzmotiv sollte das Sinnbild der Opferbereitschaft des Herzogs für sein Land widerspiegeln, weshalb die Schaumünze auch als Patriotentaler bezeichnet wird. Die Taler gab es in verschiedenen Ausführungen, die in den Münzstätten Goslar und Osterode geprägt wurden

Petermännchen

Petermännchen – Bezeichnung des Trierer Albus (Weißpfennig)

Petermännchen, auch Petermenger ist die Bezeichnung des seit 1625 in Trier geprägten Albus (Weißpfennig) im Wert von 8 Pfennigen oder 2 Kreuzern. Die Bezeichnung leitet sich von der Darstellung des heiligen Peter (Petrus) ab, der auf der Rückseite der Münze mit Schlüssel und Buch dargestellt ist. Die Petermännchen wurden in großen Mengen ausgegeben aber der knappe Silbergehalt führte dazu, dass sie niemand mehr annehmen wollte. Deshalb wurde der Albus ab 1689 durch das dreifache Petermännchen (Dreipetermännchen) im Wert von 5 Kreuzern ersetzt. Die Vorderseite der Münze zeigt das Brustbild des heiligen Petrus mit Schlüssel in Wolken, darunter III und auf der Rückseite ist das Wappen von Trier zu sehen.

Pfaffenfeindtaler

Pfaffenfeindtaler – Münze des Herzogs von Braunschweig

Der Pfaffenfeindtaler bezeichnet eine Spottmünze, die der protestantische Herzog Christian von Braunschweig, der von 1616-1629 Bischof von Halberstadt war, nach der Eroberung der katholischen Stadt Paderborn im Jahr 1622 prägen ließ. Das Material für die Münzen stammt vornehmlich aus dem Kirchensilber des Paderborner Doms. Auf der Rückseite der Münze ist ein Arm mit Schwert aus Wolken ragend, sowie die Umschrift “TOUT AVEC DIEU” (Alles mit Gott) zu sehen. Die Bezeichnung Pfaffenfeindtaler leitet sich jedoch von der Aufschrift auf der Münzvorderseite: “Gottes Freundt, der Pfaffen Feindt” ab. Eine weitere Bezeichnung, nämlich Gottesfreundtaler, wurde jedoch weniger verwendet. Nachprägungen der Talermünze gibt es aus der Zeit um 1671, als August von Braunschweig mit dem Bischof von Münster in Fehde lag.

Pfundner

Pfundner – Tiroler Silbermünze

Pfundner bezeichnet eine Tiroler Silbermünze zu 12 Kreuzern oder 1/5 Goldgulden, die Ende des 15. Jahrhunderts unter Erzherzog Sigismund von Tirol, nach dem Vorbild der italienischen Lira Tron geprägt wurde. Die Münze wog 6,35 g und hatte einen Silbergehalt von ca. 6 g. Unter Maximilian I. wurden in großen Mengen auch Halbpfundner zu 6 Kreuzern ausgegeben, die schnell zur beliebtesten Silbermünze wurde und eine große Bedeutung im Geldumlauf spielte.

Platinmünzen

Platinmünzen – waren in Russland gesetzliches Zahlungsmittel

Platinmünzen als gesetzliches Zahlungsmittel wurden nur in Russland unter Zar Nikolaus I. (1825-1855) ausgegeben. Zwischen 1828 und 1845 wurden Rubelstücke im Wert von 3, 6 und 12 aus Platin geprägt, das ersatzweise für das weniger wertvolle Gold verwendet wurde. Allerdings waren die Münzen auf Grund ihrer unscheinbaren Farbe bei der Bevölkerung nicht sehr beliebt. Für den Außenhandel durften die Platinmünzen zunächst nicht verwendet werden. Als 1830 das Ausfuhrverbot aufgehoben wurde und die Platinmünze auf Grund ihres hohen Wertes von den Ausländern aufgekauft wurden, stellte die Regierung 1845 die Prägung ein. Die umlaufenden Münzen wurden eingezogen und eingeschmolzen.