Karolin

Karolin – bayerische Goldmünze

1. Karolin nannte man eine bayerische Goldmünze, die unter dem Kurfürsten Karl Albert 1726 nach dem Vorbild des Louis d’or prägen ließ. Sie wog 9,7 g und enthielt 7,5 g Gold; ihr Wert wurde mit 10 Goldgulden angegeben. 1738 setzte der Reichsmünztag den Wert auf 8 Gulden und 5 Kreuzer herab. Dennoch stieg der Wert während des Siebenjährigen Krieges auf 11 Gulden. Die beliebte Handelsmünze wurde von vielen Münzherren, z. B. Kurpfalz, Kurköln, Hessen-Darmstadt, Württemberg, etc. nachgeahmt.

2. Der Karolin (Carolin) bezeichnet auch verschiedene schwedische Gold- und Silbermünzen. Unter Karl IX. (1604-1611) wurde der Carolin erstmals als Goldmünze mit einem Wert von 16 Mark (=4 Riksdaler) geprägt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Bezeichnung Carolin für Silbermünzen zu 2 Mark verwendet. Die im 19. Jahrhundert unter Karl XV. nach Vorgaben der Lateinischen Münzunion geprägten Goldmünzen zu 10 France wurden ebenfalls Carolin genannt.