Bauerngroschen

Bauerngroschen – Groschen der Stadt Goslar

Volkstümliche Bezeichnung eines seit 1477 geprägten Groschen der Stadt Goslar, dessen Münzbild die Apostel Judas und Simon zeigen. Die Prägung der Münzen war allerdings so schlecht, dass die Bevölkerung die Apostel für Bauern hielt. Die Bauerngroschen wurden mindestens bis 1490 geprägt und waren bis weit ins 16. Jahrhundert im Umlauf.

BB – Kennbuchstabe

BB – Kennbuchstabe und Abkürzung

1. BB ist der Kennbuchstabe der französischen Münzstätte Straßburg von 1697 bis 1870.

2. BB ist die Abkürzung für den Erhaltungsgrad “sehr schön” = bellissimo in Italien.

Beckersche Fälschungen

Beckersche Fälschungen – benannt nach Carl Wilhelm Becker

Carl Wilhelm Becker (1772 bis 1830) war einer der größten und genialsten Münzfälscher. Mit großer Geschicklichkeit stellte er Fälschungen seltener antiker, mittelalterlicher und neuzeitlicher Münzen her. Daneben erfand er antike Fantasiegepräge, deren Stempel er alle selbst schnitt. Als Rohlinge verwendete er billige oder abgegriffene Originale und vermischte somit falsches und echtes Gepräge. Durch eine spezielle Behandlung verlieh Becker seinen Münzen ein antikes Aussehen. Er wurde wegen seines Kunstverständnisses und als Münzkenner von zahlreichen zeitgenössischen Sammlern, darunter auch Goethe, geschätzt. Auch Fürst Carl von Isenburg war von Becker sehr angetan, stellte ihn als Bibliothekar ein und verlieh ihm den Titel eines Hofrates. Seit 1826 trat Becker offiziell als Nachahmer von Münzen auf und betonte stets, dass er nur preiswertes Studienmaterial für Museen und Sammler liefern wollte. Die Beckerschen Fälschungen stellen heute ein eigenes Sammelgebiet dar und sind genauso gesucht und teuer wie deren Originale.

Beichttaler

Beichttaler – als Abgabe an den Beichtvater

Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen (1656-1680) ließ den Taler als Beichtgeld prägen, das im 17. Jahrhundert zeitweise als feste Abgabe des Beichtenden an den Beichtvater gezahlt wurde. Von den prächtig gestalteten Münzen gab es auch Goldabschläge zu 10, 20 und 30 Dukaten.

Beischlag

Beischlag – nennt man die Nachprägung von Münzen

Als Beischlag bezeichnet man die Nachprägung einer guten und bekannten Münze durch einen anderen Münzherrn. Um sich jedoch nicht dem Vorwurf der Münzfälschung auszusetzen, wurden die Münze nie vollständig kopiert, sondern geringfügig verändert. Oft wiesen einzelne Teile der Münzbilder oder der Umschriften auf die wahre Herkunft der Münzen hin. Sehr oft waren die Beischläge mit einer Verschlechterung des Edelmetallgehalts verbunden, so dass die Münzherrn erhebliche Gewinne erzielen konnten, in dem sie ihre schlechten Münzen unter die guten brachten.